Zum Hauptinhalt springen

Zentraler Rechencluster ist mit Mitteln des Simulationswissenschaftlichen Zentrums Clausthal-Göttingen um einen weiteren Rechenknoten erweitert worden.

Das Simulationswissenschaftliche Zentrum Clausthal-Göttingen (SWZ) bietet seinen Mitgliedern verschiedene Forschungsinfrastrukturen als zentrale Dienstleistungen an. Diese Angebote werden sukzessive ausgebaut und entsprechend der jeweils behandelten Forschungsfragen ergänzt.

Beim sog. Fügen werden zwei oder mehr feste Ausgangstoffe dauerhaft verbunden. Die Festigkeit von Verbindungen beim Fügen wird durch verschiedene physikalische und chemische Prozesse bestimmt, was eine genaue Vorhersage erschwert. Kleine Variationen in der chemischen Zusammensetzung können den Fügeprozess erheblich beeinflussen. Durch die mikroskopische Modellierung mittels Molekulardynamik (MD) wird die große Anzahl physikalisch-chemischer Vorgänge der Makroskala auf die Wechselwirkung zwischen Atomen und Molekülen reduziert.

Für diese Modellierungen wird hoch performante IT-Forschungsinfrastruktur zwingend benötigt. Der zentrale Rechencluster der TU Clausthal wurde hierfür nun mit Mitteln aus dem Teilprojekt von Dr. Nina Merkert des Sonderforschungsbereiches (SFB) 1368 „Sauerstofffreie Produktion“ um einen weiteren performanten Rechenknoten ausgebaut.

Beim Kaltwalzplattieren ist die Oxidation der Oberflächen entscheidend, besonders bei Leichtbauwerkstoffen wie Aluminiumlegierungen, die schnell Oxidschichten bilden, selbst im Hochvakuum. Diese Schichten können die Adhäsionskräfte stark beeinflussen und möglicherweise die Verbindung der Oberflächen verhindern, was eine zusätzliche Wärmebehandlung erfordert.

Ziel des Projekts ist es, den Einfluss der Oxidschichten auf die Bindungseigenschaften beim Walzplattieren durch atomistische Simulationen zu erforschen. Mithilfe von Molekulardynamik werden die komplexen physikalisch-chemischen Vorgänge auf die Interaktionen zwischen Atomen und Molekülen zurückgeführt. Die Methode ermöglicht eine flexible Variation der Sauerstoffkonzentration im Modell durch Anpassung des Sauerstoffpartialdrucks.

Beschafft wurde ein modular erweiterbarer Server für H100 NVIDIA GPU-Karten. Der Server ist modular erweiterbar, so dass er zu einem späteren Zeitpunkt insgesamt 8 NVIDIA H100 aufnehmen kann. Im aktuellen Ausbau ist 1 x H100 enthalten. Technisch wird der Cluster vom Rechenzentrum betrieben und gewartet, inhaltlich koordiniert das SWZ die Nutzung und Weiterentwicklung der Systeme und arbeitet als wissenschaftliche Austauschplattform für die Nutzerinnen und Nutzer der Rechenknoten. Weitere Nutzende sind willkommen.

Zurück

Im Bild v.l. Dr. Alexander Herzog (Geschäftsführer des Simulationswissenschaftlichen Zentrums Clausthal-Göttingen), Prof. Dr. Nina Merkert (Arbeitsgruppe Computational Material Sciences Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen), Dipl.-Wirt.-Inf. Martin Diedrich (Leiter IT-Service), Dipl.-Math. Natalia Rentzsch (Rz), Christian Marg (Rz).

Schema des Kontakts zweier Verbundstoffe beim Fügen.